TMA Stammtisch Frankfurt, 20. März 2012

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Das Erste ist das Schwerste!

 
Liebe Mitglieder und Interessierte,
 
schon laufen die ersten Suchrecherchen, um für die Nachwelt zu sichern, welcher Antrag denn nun tatsächlich die erste Unternehmensinsolvenz nach dem - unter dem holprigen Kürzel ESUG - in aller Munde geratenen Paradigmenwechsel des 1. März 2012 eingeleitet hat. Von Schlangen, die sich vor den amtsgerichtlichen Nachtbriefkästen gebildet hätten, ist nicht berichtet worden. Ebenso wenig scheint es bisher eine Welle von Anträgen, gar manch einer postulierte einen Antrags-Tsunami, gegeben zu haben. Welcher Fall denn auch immer das Rennen gemacht haben wird, die Frage, ob das Erste Mal auch das Schwerste Mal ist, werden sich nicht nur die dortigen Protagonisten, sondern alle Professionals in der Restrukturierungsindustrie zu beantworten haben, die ihre ersten Erfahrungen nun sammeln müssen. 
Was den neuen Antrags- und (Ver-)Walterbestellmechanismus angeht, so lässt sich getrost der erste Preis vergeben: Die Goldmedaille geht klar nach Hamburg. Unter großem Getöse hat das dortige Gericht bereits Ende November 2011 die neuen Regeln zur Anwendung gebracht, ohne dass das Gesetz bereits in Kraft getreten war. Das Getöse veranstalteten diejenigen, die die Kultur des Standorts im Besonderen und die Insolvenzpraxis im Allgemeinen in Gefahr sahen, denn die zusammengetrommelten Gläubigervertreter sprachen sich einvernehmlich für einen Verwalterprätendenten aus, der bisher bewusst nicht bestellt wurde und auch nicht gelistet war. Diese wirklich allerersten Erfahrungen bringt unser Gast, der im nämlichen Fall zuständige Richter
 
Dr. Andreas Schmidt, AG Hamburg,
 
mit. Auch unser zweiter Gast, der langjährige Insolvenzverwalter
 
Bernd Depping, dnp DEPPING,
 
hat erst vor wenigen Tagen seine erste Bestellung „nach ESUG“ erhalten. Vorausgegangen waren bei dem Automobilzulieferer Draftex von großer Presseöffentlichkeit begleitete Spekulationen über die Mitarbeiterentlohnung - ein Umstand, der die geordnete Einleitung des Verfahrens nicht gerade vereinfachte.
 
Wirklich spannend aber – und auch dies möchten wir diskutieren – ist die Frage, wie mit den weiteren neuen Elementen umzugehen sein wird. Das Schutzschirmverfahren etwa – so ist zu beobachten – wird ziemlich allgemein als ein „ganz normales“ vorläufiges Insolvenzverfahren angesehen, bei dem zunächst sämtliche Zahlungen eingestellt werden. Der Gesetzgeber jedenfalls wollte eindeutig etwas anderes. Dies in der Praxis zu bewerkstelligen, scheint mir eine der größten Herausforderungen der nächsten Zeit.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Dr. Frank Nikolaus

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